Im Bad Laaspher Fahrerteam ist Nachwuchs willkommen. Alle sind ehrenamtlich im Einsatz
Von Wolfgang Thiel
Bad Laasphe. Sie verbinden kleine Ortschaften und städtische Randlagen mit in Wohnnähe nicht mehr vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten, mit Arztpraxen, Apotheken und Kommunalverwaltung. Mehr noch: Sie verbinden Menschen miteinander. Ihre Bürger-busse sind rollende Begegnungsstätten, machen Nachbarschaft lebendig. Dies wurde jetzt wieder auf der Jahreshauptversammlung des Bürgerbus-Vereins Bad Laasphe deutlich, in der Geschäftsführer Georg Gücker und der 1. Vorsitzende Günter Rothenpieler eine positi-ve Bilanz der vergangenen zwölf Monate ziehen konnten. So beförderte der Bürgerbus 2017 insgesamt 8531 Fahrgäste. Davonwaren 118 Kinder und 2232 Schwerbehinderte. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Rückgang von rund 200 Personen. Nach Inbetrieb-nahme der Haltestelle „Wohnanlage Lahnblick“ steigt die Zahl der Mitfahrer jedoch wieder deutlich an. Statistik Zurückgelegt wurden im Geschäftsjahr 30 488 Kilometer. Nach einer Streckenoptimierung konnten rund 1300 Fahrkilometer gegenüber dem Vorjahr eingespart werden. Günter Rothen-pieler betonte: „Wir haben erneut auf allen Fahrten bei Tausenden von Kilometern und Tausenden von Fahrgästen keinen nen-nenswerten Unfall, keinen Verletzten oder Erkrankten unter Fahrern und Mitfahrern gehabt, und das ist wirklich gut so.“ Im Sommer organisierten drei „Mobile Frauen“ bei Küchen-Schönwald ein Sonntags-frühstück, dessen Erlös in Höhe von 410 Euro dem Bürgerbusverein zur Verfügung gestellt wurde. Die Tagesfahrt führte in die Bankenmetropole Frankfurt, wo bei Main-Schifffahrt und Äppelwoi in Sachsenhausen gemütliche Stunden verbracht wurden. Im Oktober nahmen zahlreiche Mitglieder an einem Sicherheitstraining teil.
Neues Angebot
Neu im Fahrscheinangebot ist eine 10er-Karte für Kinder, die sich zum Preis von 5 Euro hervorragend als Geschenk für den Nachwuchs eignet. Anerkennende Worte hielt der Vor-sitzende für Siegfried Theisen bereit, der den Einsatz der Fahrer koordiniert und die Monatspläne erstellt. Lob kam auch von Niederlaasphes Ortsvorsteherin Waltraud Schäfer, seit Gründung im Jahr 2001 Vereinsmitglied: „Der Bürgerbus-Verein ist ein Segen für unsere Stadt. Vielen Dank für euren Einsatz!“ Pressewart Gerhard Bernshausen wurde ebenso wie Kassenprüfer Werner Wick in seinem Amt bestätigt. Zur weiteren Kassenprüferin wurde Resi Thiel gewählt. Fast allen Bürgerbus-Vereinen ist die Suche nach ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern gemeinsam. Denn meist sind es Pensi-onäre, Rentnerinnen und Rentner, die am Steuer sitzen. Auch sie werden älter und würden sich über Nachwuchsfahrer freuen, denn das Bürgerprojekt funktioniert nur, solange jemand am Steuer Ehrendienst nach Fahrplan macht. Noch kann man in der Lahnstadt auf 15 Fahrer und eine Fahrerin zurückgreifen. Ganz wichtig: Wer den Bürgerbus fährt, fährt ehrenamtlich. Wer zur Fahrercrew dazusto-ßen oder sich nur informieren möchte, ist an jedem ersten Donnerstag im Monat um 19 Uhr zum Fahrertreff im Wittgensteiner Hof eingeladen. Günter Rothenpieler sparte nicht mit Lob: „All unsere Fahrer standen im abgelaufenen Jahr immer wieder bereit für den Dienst an der für viele Mitbürger unbedingt notwendigen Sache. Mein besonderer Dank gilt deshalb euch, den Vorstandsmitgliedern und Mitgliedern – ohne euer engagiertes Wirken im Ehrenamt wäre unser Ziel nie zu erreichen.“
„Der Bürgerbus-Verein ist ein Segen für unsere Stadt.“
Waltraud Schäfer, Ortsvorsteherin von Niederlaasphe und Vereinsmitglied