Im Frühjahr dieses Jahres hatte der „BürgerBus Bad Laasphe“ 100 000 km zurückgelegt und ca. 13 000 Fahrgäste befördert. So beeindruckend diese Zahlen auch sind, der Bürgerbus ist mehr als nur ein Transportmittel im öffentlichen Personennahverkehr. Es lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen. Der Bürgerbus wird von einem relativ kleinen privaten Verein, dem „BürgerBus Bad Laasphe e.V.“ getragen. Die wichtigste Voraussetzung für die Vereinsgründung im September 2000 war die Bereitschaft etlicher Mitbürger, sich als Fahrer ehrenamtlich zur Verfügung zu stellen. Dem Verein gehören heute ca. 50 Mitglieder an, 17 von ihnen stellen den Fahrdienst sicher. Jeder, der einen Führerschein der Klasse III hat, darf nach einem Gesundheitsattest, dessen Kosten der Verein übernimmt, den Bürgerbus fahren. Der Verein freut sich über jede Frau und jeden Mann, die sich dem eingespielten Fahrerteam anschließen möchten. Mit der Vereinsgründung wurde Neuland betreten. Es war Herrn Achim Walder, Vorsitzender des Bügerbusvereins in Kreuztal zu verdanken, dass die üblichen Kinderkrankheiten vermieden und die unerlässlichen Abstimmungs- und Genehmigungsverfahren reibungslos bewältigt werden konnten. Natürlich ist der Betrieb des Bürgerbusses mit Kosten verbunden. Ohne die Förderung durch das Land NRW, das die Anschaffung des Busses im Wesentlichen übernommen hat, wäre der Start nicht möglich gewesen. Dass nach drei Jahren der „BürgerBus Bad Laasphe“ finanziell gut dasteht, liegt vor allem an den zahlreichen Fahrgästen, an den Werbeeinnahmen und an dem Landeszuschuss zu den Betriebskos-ten. Da der Bürgerbus keine städtische Einrichtung ist, wird die Stadt Bad Laasphe finanziell nicht belastet. Erfreulich ist die Entwicklung der Fahrgastzahlen: Waren es 2002 noch durchschnitt-lich 497 Fahrgäste/Monat, so waren es im vergangenen Jahr bereits 880 Fahrgäs-te/Monat. Es ist nicht verwunderlich, dass sich inzwischen eine Stammkundschaft gebildet hat, die regelmäßig für Besorgungen in der Stadt den Bürgerbus benutzt. 35 Einzelhandelsgeschäfte unterstützen das BürgerBus-Projekt, in dem sie bei Vorlage des Fahrscheins je Abschnitt 0,50 € des Fahrpreises pro 15,00 € Einkaufswert erstatten. Hier werden auch die besonderen Vorteile des Bürgerbusses deutlich: er fährt in Orte und Wohngebiete, die von den Regionallinien nicht bedient werden und er bietet eine enge Folge von Haltestellen, die damit auch sehr wohnungsnah sind. Sehr geschätzt wird auch der auf Anschlüsse anderer Verkehrsmittel abgestimmte Taktverkehr, der eine verlässliche und pünktliche Zeiteinteilung erlaubt. Die meisten Fahrgäste kommen aus Puderbach. Demnächst wird auch eine Halte-stelle im Neubaugebiet am Galgenberg-Bachweg eingerichtet. Sehr lebhaft wurde darüber diskutiert, ob auch bei Aldi/Lidl eine Haltestelle eingerichtet werden soll. Das ist geschehen. Es hat sich aber die Voraussage des Fahrerteams bestätigt, dass diese Haltestelle selten benutzt wird. Eine Ausnahme ist das Wochenende am 15./16. Mai, an dem das „Bad Laaspher Schaufenster“ stattfindet. Der BürgerBus verkehrt an beiden Tagen auf den bekannten Linien durchgehend zwischen 10.25 Uhr und 18.20 Uhr (ohne Pausen). Als sehr wohltuend wird von den Fahrgästen die Flexibilität und Hilfsbereitschaft der Fahrer empfunden: Ob im Winter das Eis auf einer Steilstrecke zu einer spontanen Verlegung einer Haltestelle zwingt oder ein Fahrgast beim Ein- oder Aussteigen Probleme hat, Stress kommt nicht auf. Inzwischen ist zwischen den Fahrern bzw. der Fahrerin und den Fahrgästen ein freundschaftliches Verhältnis entstanden, man kennt sich persönlich. Da häufig auch Touristen und Patienten aus den Kliniken den Bürgerbus benutzen, betätigen sich die Fahrer und zuweilen auch die einheimischen Fahrgäste als unterhaltsame und sachkundige Reiseführer. Bei den regelmäßigen Fahrertreffs immer am 1. Freitag im Monat werden dazu ne-ben der Fahrereinteilung und der Klärung organisatorischer Fragen natürlich auch amüsante Erlebnisse ausgetauscht.
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