Laaspher Bürgerbus befördert 9000 Fahrgäste

Ehrenamtliches Engagement prägt den Verein, der für die Bürger Lücken im ÖPNV schließt.

Von Wolfgang Thiel

Bürgerschaftliches Engagement kennzeichnet die Bürgerbus Idee. Ehrenamtliche planen und organisieren ein Verkehrsangebot, um die Mobilität ihrer Mitmenschen zu verbessern. Bürgerbusse ergänzen den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in ihrer Stadt oder Gemeinde und schließen vorhandene Lücken im Liniennetz oder auch im Fahrplanangebot.
Die Fahrgäste der Bad Laaspher Ehrenamtler schätzen die persönliche Nähe und familiäre Atmosphäre im Bürgerbus. Bis zu acht Personen darf der Mercedes Sprinter pro Tour befördern, mehr erlaubt der Gesetzgeber nicht. „Fahrer und Fahrgäste lernen sich gut kennen über die Jahre. Die hohe Anzahl von Stammfahrgästen spricht für sich“, so der 1.Vorsitzende Günter Rothenpieler auf der Jahreshauptversammlung des Vereins im Restaurant Metzgerstübchen.

Fahrplanänderung

Das wichtigste Ereignis in 2015 war die Übernahme des neuen, nunmehr dritten Fahrzeugs. Das altersschwache Vorgänger-Modell wurde nach rund 305 000 Fahrkilometern und einer Einsatzzeit von sieben Jahren durch einen Mercedes-Sprinter ersetzt, dessen Technik und Ausstattung bei Fahrern und Fahrgästen für Zufriedenheit sorgt. Mitte des Jahres trat eine Fahrplanänderung in Kraft, bei der Fahrten am Dienstag und Donnerstagnachmittag entfielen. Außerdem wurden die Haltestellen Rosenstraße und Eschenstraße in Puderbach sowie der Untere Schuleborn in Bad Laasphe nicht mehr angefahren. Allerdings besteht hier die Möglichkeit, unter der Service-Nummer 0160/ 3521820 den Bürgerbus anzufordern. Die Haltestelle Schlossbergklinik hingegen entfiel ganz.

Neue Fahrer sind willkommen
Hervorragendes Merkmal eines Bürgerbus-Vereins ist das großartige ehrenamtliche Engagement aller an diesem Projekt Beteiligten, allen voran der Fahrerinnen und
Fahrer, ohne die ein solch langjähriger Erfolg wie in der Lahnstadt auch nicht denkbar wäre. „Wir haben zurzeit grundsätzlich ausreichend viele Fahrer. Andererseits hatten wir langfristige oder dauerhafte Ausfälle durch Erkrankung zu beklagen. Viele Fahrer sind noch seit der Gründungsphase im Juni 2001 aktiv und werden in den kommenden Jahren ersetzt werden müssen“, betonte Rothenpieler. Jeder potenzielle Fahrer sei herzlich  willkommen und trage dazu bei, dass im Einsatz befindliche ehrenamtliche Team nicht über Gebühr hinaus zu belasten. Interessierte könnten sich gern bei den monatlichen Fahrertreffs melden.

Auch in 2015 standen Fahrerbetreuung und die Gemeinschaft der Mitglieder im Blickfeld.
So führte die jährliche Ausflugsfahrt nach Köln, besuchten Abordnungen Jubiläen und Fahrzeugeinweihungen befreundeter Bürgerbus-Vereine. Außerdem traf man sich zum Jahresabschluss zu einem gemeinsamen Abendessen.

Befördert wurden im vergangenen Jahr annähernd 9000 Fahrgäste. Eine Zahl, die sich nicht wesentlich vom  Vorjahresaufkommen unterscheidet. Zurückgelegt wurden auf den Linienfahrten rund 40 000 km. Bedingt durch die Fahrplanveränderungen weniger als zuvor, was sich auch in geringeren Unterhaltungskosten des Fahrzeugs niederschlug.
Nicht selbstverständlich und deshalb besonders erwähnenswert ist es, dass seit Bestehen des Bürgerbusses keine Fahrpreiserhöhungen vorgenommen wurden: Erwachsene
zahlen 1,50 Euro (Zehnerkarte 12 Euro, Vierer-Karte 5,50 Euro), Kinder 75 Cent (Zehnerkarte 5 Euro). Die Finanzierung des Vereins erfolgt durch Kartenverkauf,
Werbeeinnahmen und einen Landeszuschuss.

Dieses Bürgerbus-Modell wurdBürgerbus_ALT_2016_04_21e nach rund 305 000 Fahrkilometern und einer Einsatzzeit von sieben Jahren durch einen Mercedes-Sprinter ersetzt, dessen Technik und Ausstattung bei Fahrern und Fahrgästen für Zufriedenheit sorgt.

Vorstandswahlen

Die Mitglieder bestätigten den 1. Vorsitzenden Günter Rothenpieler ebenso wie den stellv. Schriftführer Christoph Thee einstimmig in ihren Ämtern.
Zum stellvertretenden Geschäftsführer „Fahrbetrieb“ wählte die Versammlung Siegfried Theisen, zum neuen Beisitzer Horst Kuchinke.
Neue Kassenprüfer sind Werner Wick und Jürgen Stinnes.

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